Inhaltsverzeichnis
- Die Grundlagen: Warum der Hauskauf sorgfältig durchdacht sein sollte
- Der Kaufpreis und die Kaufnebenkosten
- Nebenkosten: Was sind Kaufnebenkosten und warum entstehen sie?
- Laufende Kosten als Hausbesitzer
- Grundsteuer
- Versicherungskosten
- Wasser
- Kanalgebühren
- Wartung und Service
- Müllentsorgung
- Rauchfangkehrer
- Finanzierungskosten
- Fazit
Der Traum vom Eigenheim ist für viele Menschen ein lebenslanges Ziel. Doch ein Haus zu kaufen, bedeutet tatsächlich mehr, als nur den Kaufpreis zu bezahlen. Beim Hauskauf und in der Zeit danach entstehen zahlreiche Nebenkosten, die Sie unbedingt mit einplanen sollten.
In diesem Blogpost werfen wir einen detaillierten Blick auf die verschiedenen Kosten, die beim Hauskauf und während des Besitzes auf Sie zukommen. Vom Kaufpreis bis hin zu Renovierungskosten – wir erklären alles einfach und verständlich. So begegnen Sie keinen bösen Überraschungen.
Die Grundlagen: Warum der Hauskauf sorgfältig durchdacht sein sollte
Ein Haus zu kaufen, ist mehr als nur eine finanzielle Entscheidung – es ist ein großer Meilenstein im Leben. Dabei spielt nicht nur die Frage „Was kann ich mir leisten?“ eine Rolle, sondern auch Überlegungen zur langfristigen Lebensplanung: Passt der Standort zu meinem Lebensstil? Ist das Haus groß genug für mögliche Veränderungen, wie eine wachsende Familie? Und vor allem: Welche Kosten kommen wirklich auf mich zu?
Die Antwort auf diese Fragen hängt von zahlreichen Faktoren ab:
Lage
In Österreich spielt die Lage eine zentrale Rolle bei der Preisgestaltung. Häuser in städtischen Gebieten wie Wien, Salzburg oder Innsbruck sind teuer und oft schwer zu finden. In ländlichen Regionen sind sie erschwinglicher, jedoch kann die Infrastruktur eingeschränkter sein.
Art des Hauses
Die Art des Hauses hat einen großen Einfluss auf den Kaufpreis und die späteren Kosten. Reihenhäuser sind oft günstiger, da sie weniger Platz beanspruchen und durch gemeinsame Wände Baukosten sparen. Freistehende Einfamilienhäuser bieten mehr Privatsphäre, sind aber teurer. Fertighäuser stellen eine kostengünstige Alternative dar, allerdings mit weniger Gestaltungsspielraum.
Alter und Zustand
Neubauten in Österreich sind oft energieeffizienter und haben niedrigere Betriebskosten, während Altbauten in der Anschaffung günstiger sein können, jedoch oft hohe Renovierungskosten mit sich bringen.
Der Kaufpreis und die Kaufnebenkosten
Der Kaufpreis eines Hauses ist der größte Kostenpunkt – aber nicht der einzige. Viele Erstkäufer unterschätzen die zusätzlichen Ausgaben, die beim Hauskauf anfallen. Von der Grunderwerbsteuer bis hin zu Notarkosten können die sogenannten Kaufnebenkosten bis zu 10–12 % des Kaufpreises ausmachen.
Ein Haus zu kaufen, bedeutet nicht nur, den ausgeschriebenen Preis zu zahlen. Zahlreiche rechtliche und organisatorische Schritte sind notwendig, um den Kauf abzuschließen. Und dabei fallen Gebühren für Sie an, sei es für Notar, Grundbuch oder Steuern. Darüber hinaus entstehen oft Maklerkosten, die ebenfalls einkalkuliert werden müssen.
In den letzten Jahren waren die Immobilienpreise in Österreich stark gestiegen, besonders in städtischen Regionen wie Wien, Salzburg und Innsbruck. Aktuelle Trends zeigen jedoch eine Stabilisierung oder sogar leichte Rückgänge, vor allem in weniger gefragten Gebieten. Grund dafür sind unter anderem steigende Zinsen für Immobilienkredite, die die Nachfrage gedämpft haben.
Trotzdem bleiben regionale Unterschiede deutlich: Während die Preise in städtischen Ballungsräumen weiterhin hoch sind, bieten ländliche Regionen oft günstigere Alternativen. Käufer sollten jedoch die Infrastruktur vor Ort berücksichtigen, da diese in ländlichen Gegenden eingeschränkter sein kann. Die gestiegenen Zinsen, die derzeit bei variablen Krediten etwa 5 % und bei fixen Krediten ab 3,45 % liegen, erhöhen die Finanzierungskosten zusätzlich.
Der Markt zeigt sich also aktuell etwas entspannter, dennoch ist eine sorgfältige Planung und ein Vergleich der regionalen Gegebenheiten essenziell, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Nebenkosten: Was sind Kaufnebenkosten und warum entstehen sie?
Neben dem Kaufpreis entstehen zusätzliche Kosten, die oft unter dem Begriff „Kaufnebenkosten“ zusammengefasst werden. Diese sind notwendig, um den Kauf rechtlich abzusichern und das Haus offiziell zu übertragen.
Grunderwerbsteuer
Die Grunderwerbsteuer beträgt in Österreich standardmäßig 3,5 % des Kaufpreises. Eine Ausnahme gilt, wenn die Immobilie von Verwandten erworben wird: In diesem Fall wird die Steuer nach den Richtlinien für unentgeltlichen Erwerb berechnet, was die Kosten reduziert.
Eintrag ins Grundbuch
Der Eintrag ins Grundbuch ist in Österreich verpflichtend und kostet 1,1 % des Kaufpreises. Ohne diesen Eintrag sind Sie nicht offiziell als Eigentümer eingetragen. Zusätzlich fällt bei einer Finanzierung 1,2 % der Hypothekensumme für die Eintragung des Pfandrechts an.
Notarkosten
Der Kaufvertrag wird in der Regel von einem Notar oder Rechtsanwalt erstellt. Die Kosten hierfür betragen etwa 2–3 % des Kaufpreises und sind durch die jeweiligen Kammertarife geregelt.
Maklergebühren
Wenn ein Makler involviert ist, fällt eine Provision an. In Österreich ist die maximale Höhe der Maklergebühr gesetzlich geregelt und beträgt bis zu 3 % des Kaufpreises.
Insgesamt können die Erwerbsnebenkosten etwa 10-12% des Kaufpreises ausmachen.
Banken übernehmen diese Kosten oft nicht. Daher sollten sie aus Eigenkapital finanziert werden.
Laufende Kosten als Hausbesitzer
Ein Haus zu besitzen, bedeutet regelmäßige Ausgaben, die in Österreich oft unter dem Begriff Betriebskosten zusammengefasst werden. Diese sollten bei der Planung unbedingt berücksichtigt werden, da sie jährlich etwa 25 bis 30 € netto pro Quadratmeter Wohnfläche betragen.
Zu den typischen Betriebskosten gehören:
Grundsteuer
Die Grundsteuer wird jährlich von den Gemeinden erhoben. Übersteigt sie 75 € im Jahr, wird sie in vier Teilbeträgen bezahlt. Die Grundsteuer dient der Finanzierung öffentlicher Infrastruktur und variiert je nach Region und Grundstückswert.
Versicherungskosten
Eigenheimversicherungen schützen vor Schäden durch Sturm, Blitz, Hagel und Feuer. Diese Versicherung ist essenziell, um unvorhergesehene Kosten zu vermeiden.
Wasser
Gebühren für die Wasserversorgung, abhängig vom Verbrauch und der Gemeinde.
Kanalgebühren
Kosten für die Ableitung von Abwasser in die Kanalisation, die ebenfalls von der Gemeinde festgelegt werden.
Wartung und Service
Dazu gehören regelmäßige Wartungsarbeiten, wie die Kontrolle und Instandhaltung der Heizungsanlage, um deren effizienten Betrieb sicherzustellen.
Müllentsorgung
Öffentliche Gebühren für die Abfallentsorgung, die je nach Gemeinde und Abfallaufkommen unterschiedlich hoch sind.
Rauchfangkehrer
Regelmäßige feuerpolizeiliche Beschau durch den Rauchfangkehrer, die in Österreich gesetzlich vorgeschrieben ist.
Diese Betriebskosten decken die wesentlichen Ausgaben ab, die mit dem Besitz einer Immobilie verbunden sind, und hängen stark von der Größe und Ausstattung des Hauses ab. Käufer sollten diese laufenden Kosten bei der Planung ihrer Finanzen realistisch einkalkulieren.
Finanzierungskosten
Die wenigsten Menschen können den Kauf eines Hauses vollständig aus eigenen Mitteln finanzieren. Deshalb ist ein Immobilienkredit auch in Österreich die häufigste Form der Finanzierung. Doch dieser bringt nicht nur monatliche Raten mit sich, sondern auch langfristige Verpflichtungen, die sorgfältig kalkuliert werden müssen.
Ein zentraler Bestandteil einer soliden Finanzierung ist das Eigenkapital.
Experten empfehlen, mindestens 20 bis 30 % des Kaufpreises aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Eigenkapital dient als Sicherheit für die Bank und reduziert die Höhe des benötigten Kredits sowie die Zinskosten.
Die Bearbeitungsgebühren für Immobilienkredite in Österreich liegen meist bei maximal 3 % der Kreditsumme. Diese Gebühren sollten bei der Planung ebenfalls berücksichtigt werden.
Die Zinsen machen den größten Teil der Finanzierungskosten aus. Schon geringe Unterschiede im Zinssatz können sich bei einer langen Laufzeit erheblich auf die Gesamtkosten auswirken.
Ein Beispiel: Bei einem Kredit über 300.000 Euro mit einer Laufzeit von 25 Jahren kann ein um 0,5 % niedrigerer Zinssatz mehrere tausend Euro an Zinszahlungen einsparen.
Deshalb lohnt es sich, verschiedene Angebote zu vergleichen – sowohl von Banken als auch von Bausparkassen – und staatliche Fördermöglichkeiten zu prüfen.
Auch in Österreich ist die Wahl zwischen einem festen und einem variablen Zinssatz entscheidend. Ein fester Zinssatz bietet Planungssicherheit, da die monatlichen Raten über die gesamte Laufzeit gleichbleiben. Ein variabler Zinssatz kann kurzfristig günstiger sein, birgt jedoch das Risiko steigender Raten, wenn die Marktzinsen anziehen.
Eine sorgfältige Planung der Finanzierung schützt vor unvorhergesehenen Belastungen und hilft Ihnen, langfristig Ihre finanzielle Stabilität zu sichern. Nutzen Sie Vergleichsportale und Beratung, um die beste Lösung für Ihre individuelle Situation zu finden.
Fazit
Ein Haus zu kaufen, ist mehr als nur ein Kaufvertrag – es ist eine Entscheidung für die Zukunft. Die Kosten für den Kaufpreis, die Kaufnebenkosten, die laufenden Ausgaben und die Finanzierung summieren sich schnell. Deshalb ist es essenziell, alle Kosten realistisch zu kalkulieren und langfristig zu denken.
Ein Eigenheim bietet nicht nur Sicherheit und Freiraum, sondern auch eine langfristige Wertanlage. Nehmen Sie sich die Zeit, alle Optionen zu prüfen, und holen Sie sich gegebenenfalls professionelle Beratung – denn der Weg zum Eigenheim ist eine der wichtigsten Entscheidungen Ihres Lebens.
Mit der richtigen Vorbereitung können Sie sicherstellen, dass Ihr Traum vom Eigenheim nicht nur Realität wird, sondern auch eine tragfähige Grundlage für Ihre Zukunft bildet.